Die Meldung, dass ein Selbstmordattentäter in Pakistan an die 100 Dorfbewohner – Männer, Frauen und Kinder – mit sich in den Tod riss, ging auch bei uns durch die Medien, doch ohne den Hintergrund des Massakers zu erwähnen. Es handelte sich dabei um einen Racheakt der Taliban an „Verrätern“. Die Bewohner des Dorfes Shah Hassan Khel im Nordwesten des Landes hatten nämlich eine Miliz aufgestellt, um die Islamisten zu bekämpfen (siehe Titelgeschichte auf S. 16/17). Am Rande des Sportplatzes explodierte ein mit 250 kg beladener Lastwagen, als gerade ein Volleyball-Turnier stattfand.
Seit einiger Zeit wollen die Taliban die lokalen Stämme wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Regierungsarmee bestrafen. Am selben Wochenende wurde ein Auto in die Luft gesprengt, in dem Stammesführer zu einem Treffen mit Behördenvertretern unterwegs waren. Zwei Stammesälteste wurden getötet, vier schwer verletzt.